BioBlitz 2022 - Gemeinsam die Artenvielfalt erforschen
08.05.2022, www.bioblitze.lwl.org
Für Naturbegeisterte - Deutschlandweiter Wettbewerb zur Artenvielfalt im Jahr 2022. Die Natur mittels künstlicher Intelligenz erfassen. "Was kann ich allein schon ausrichten?" – eine Frage, die sich viele stellen, wenn es um Naturschutz und Artenvielfalt geht. Ab dem 1. Januar 2022 ist die Antwort ganz einfach: beim deutschlandweiten "Bioblitz 2022" (#bioblitz2022) der Landkreise oder kreisfreien Städte teilnehmen und Erkenntnisse sammeln, denn man kann bekanntlich nur schützen, was man kennt! Das LWL-Museum für Naturkunde des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) ruft zusammen mit vielen regionalen Partnern und der Naturbeobachtungsplattform Observation.org zum Wettbewerb der Artenvielfalt zwischen den Kreisen und kreisfreien Städten in ganz Deutschland auf. Landkreise und kreisfreie Städte treten gegeneinander an Was ist eigentlich ein Bioblitz? Ein Bioblitz ist eine Aktion, bei der auf einem bestimmten Gebiet in einem bestimmten Zeitraum so viele Arten wie möglich nachgewiesen werden sollen. Naturbegeisterte in ganz Deutschland sollen beim "Bioblitz 2022" versuchen, ihren Landkreisen oder kreisfreien Städten zu möglichst langen Artenlisten zu verhelfen. Dies geschieht, indem sie das ganze Jahr 2022 über so viele Naturbeobachtungen wie möglich melden - per Smartphone über die App ObsIdentify oder über die Webseite Observation.org. Das LWL-Museum für Naturkunde hofft, damit ein wahres Bioblitz-Gewitter anzustoßen und einen Wettkampf der Städte und Landkreise heraufzubeschwören, der vor allem der Sache dient. Ziel ist es, Menschen für die Natur zu begeistern und Erkenntnisse über die bedrohte Artenvielfalt in Deutschland zu gewinnen: Die Ergebnisse werden dem Naturschutz und der Grundlagenforschung zur Verfügung gestellt. Die Daten stehen beispielsweise zur Erstellung Roter Listen der gefährdeten Arten zur Verfügung oder auch für die Naturschutzarbeit vor Ort. Sie fließen aber auch in internationale Auswertungen ein. So geht es Forschungsbeitrag leisten Die Städte Münster und Salzburg haben übrigens im Jahr 2021 bereits einen solchen Bioblitz erfolgreich durchgeführt. Heraus kamen über 3.350 Arten in Münster und 2.500 Arten in Salzburg. Zu den Ergebnissen zählten Erstfunde für die jeweiligen Gebiete und zahlreiche Nachweise von Arten, die im Rahmen des Klimawandels derzeit ihr Areal verändern. Über Observation.org lassen sich solche Entwicklungen nahezu live verfolgen. Der "Bioblitz 2022" findet mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Münster der Sparda-Bank West und Observation.org (www.observation.org) statt.
Alle Naturbegeisterten sind aufgerufen mitzumachen, ganz egal ob Laien, Expert:innen, Familien oder Schulklassen um ihre Städte bzw. Kreise zu unterstützen. Schon jetzt haben auch zahlreiche Institutionen wie Biostationen, Uni-Institute und Naturkundemuseen aus ganz Deutschland ihre Teilnahme zugesagt, von Schleswig-Holstein bis Baden-Württemberg, von Rheinland-Pfalz bis Sachsen.
Durch die Nutzung der App ObsIdentify, die über eine automatische Bestimmungsfunktion verfügt, kann man auch ohne Artenkenntnisse mitmachen. Benötigt wird hierfür lediglich ein Handy mit halbwegs guter Kamera und ein Nutzeraccount. Die künstliche Intelligenz, das System hinter der App, lernt ständig dazu. Sie erkennt bereits jetzt zahlreiche heimische Pflanzen und Tiere wie Schmetterlinge, Wanzen, Libellen und viele mehr. Wer sich gut bei der Tier- und Pflanzenbestimmung auskennt, kann auch die Apps ObsMapp und iObs verwenden, um Funde auch ohne Foto zu melden oder direkt die Webseite Observation.org verwenden. Die gemeldeten Fotos werden im Anschluss durch Fachleute validiert, so dass am Ende ein Datensatz entsteht, der wissenschaftlicher Ansprüchen genügt.
Bei einem Bioblitz zählt alles, was bestimmbar ist, egal ob Einzeller, Pilz, Pflanze oder Tier. "Unser Antrieb ist die Faszination für die Natur und der Wunsch, über zahlreiche Zufallsfunde zu neuen Erkenntnissen beitragen zu können, die letztlich dem Naturschutz dienen", erklärt Dr. Jan Ole Kriegs, Direktor des LWL-Museums für Naturkunde, der half den Wettbewerb ins Leben zu rufen. "Dabei möchten wir bei möglichst vielen Menschen eine Begeisterung für die Natur entfachen und über den Wettbewerb den Blick auf die Arten schulen", so Kriegs weiter.
Links
- Webseite: BioBlitze-2022
- Webseite: Observation.org